Klask erspähe ich zum ersten Mal auf der Spielemesse in Essen. Schon von weitem finde ich es extrem vielversprechend. Die Menschen, die ich hier beim Spielen beobachte, haben allesamt glänzende Augen und ein Strahlen im Gesicht. Ich möchte das auch spielen, sofort! Leider ist es auf der Messe am Sonntag dermaßen voll, dass ich keine Gelegenheit dazu bekommen werde. So richtig aus dem Kopf geht mir das Spiel aber auch Wochen nach der Messe noch nicht. Und was denkt ihr, wie begeistert ich bin, als ich es dann auf dem Tisch eines Blogkollegen wiedersehe?
Spielmaterial
Das glänzend blau beschichtete Spielfeld ist aus Holz, sehr schön verarbeitet und auf einem stabilen Holzfuß montiert. Zwei Magnetspielfiguren, jeweils mit einem Magnetstab als Gegenstück, drei kleine weiße Magnete, zwei gelbe Bälle (falls einer verlorengeht) und zwei blauePlastikmünzen, um die Punkte zu markieren sind auch noch mit dabei. Das Design von Spiel und auch Verpackung ist puristisch gehalten und überzeugt. Auch die Regeln sind klar und simpel, was das Spiel zu einem echten Allroundtalent, geeignet für alle Anlässe und Orte von Kindergeburtstag bis Altenheim macht. Zwei Spieler, die ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen wollen, können gegeneinander antreten.
Auf die Tore, fertig los!
Wir setzen uns einander gegenüber und stellen das Spiel mittig vor uns auf. Jeder bekommt eine der schwarzen Magnetspielfiguren. Ich setze meinen auf das Feld und halte das Gegenstück, einen Magnetstab, von unten an den Spieltisch. Spielfigur und Stab ziehen sich durch das Holz hindurch an, der Stab klebt jetzt unter dem Tisch. Wenn ich ihn bewege, bewegt sich oben auch die schwarze Spielfigur. Eine senkrechte Holzstrebe in der Tischmitte verhindert allerdings, dass meine Figur in die gegnerische Spielfeldhälfte kommt und umgekehrt. Mein kleiner schwarzer Kollege ist ab sofort Verteidiger und Stürmer gleichermaßen. Jetzt kommt die gelbe Plastikkugel ins Spiel. Wie bei Ballsportarten üblich, muss diese möglichst im gegnerischen Tor versenkt werden. Bei Klask besteht das aus einer runden Vertiefung auf jeder Spielfeldseite. Schaffe ich es, den Ball am Gegenspieler vorbei ins Tor zu tricksen, gibt das einen Punkt.
Schwan kleb an
Der besondere Witz bei Klask ist, dass Tore schießen nicht die einzige Möglichkeit ist an Punkte zu kommen. Auf der Mittellinie werden drei kleine weiße Magnete in einer Reihe aufgestellt. Die wirken zwar recht harmlos, haben es aber faustdick hinter den Ohren, denn sie kleben am liebsten an den Spielfiguren fest. Hat man zwei der anhänglichen Dinger an sich festpappen, geht der Punkt direkt an den Gegner. Und selbst das ist noch nicht alles. Wer im Eifer des Gefechts mit seiner Spielfigur ins eigene Tor plumpst, muss seinen Punkt ebenfalls abgeben. Gleiches gilt theoretisch auch, wenn man die Kontrolle über seine Figur anderweitig verliert, das ist bei uns aber bisher nie vorgekommen.
Klask!
Das Spiel geht so lange, bis einer der beiden Kontrahenten sechs Punkte erzielt hat. Diese können praktischerweise direkt am Spielfeldrand mitgezählt werden. Bei uns geht es nach anfänglich vorsichtigem Testen gut zur Sache. Woher der Name des dänischen Spiels kommt, wird immer wieder nur allzu deutlich: „Klask“, ist laut Hersteller das Geräusch, was der Ball macht, wenn er ins Tor fällt. Das Geräusch, das der weiße Magnet macht, wenn er plötzlich und unerwartet meine Spielfigur anspringt. Und das Geräusch was meine Spielfigur macht, wenn sie ins eigene Tor fällt. Ja, ich dachte am Anfang auch dass ich nicht so blöd bin die da zu versenken. Während ich darauf achte, wo der gelbe Ball gerade rumsaust und mich verzweifelt bemühe, den herumkullernden weißen Magneten auszuweichen, passiert es aber doch immer wieder. Natürlich ärgert mich das. Und es spornt mich an. Beim Spiel um den nächsten Punkt ziele ich nicht aufs Tor. Ich kegele mit dem Ball die weißen Magnete in die gegnerische Spielfeldhälfte. Soll der doch sehen, wie er damit klarkommt. Klask! Da war es wieder. Schadenfrohes Grinsen. Diesmal hat es mein Gegenüber erwischt.
Vera meint
Für mich ist Klask wie eine wunderbare Erinnerung an meine Kindheit, an Tipp-Kick, meinen Eishockeyspieltisch und natürlich ans Kickern. Es ist ein temporeiches Spiel, das durch die abwechslungsreichen Arten, mit denen die Punkte erzielt werden können, nicht langweilig wird. Die Aufnahme in die Empfehlungsliste Spiel des Jahres 2017 kann ich voll nachvollziehen, ich halte sie für absolut gerechtfertigt. Einziges Manko ist der doch etwas sperrige Spieltisch. Eine Möglichkeit ihn zusammenzuklappen und platzsparend zu verstauen, wäre als Bonus obendrauf toll gewesen.
Auf einen Blick
Spieldesign | Mikkel Bertelsen |
Illustrationen | Mikkel Bertelsen |
Erschienen bei | Klask ApS, Big Potato Games, Boardgame Space, Brain Games, CLD Distributing, Competo / Marektoy, Dino Toys s. r. o., FantasTies, FoxMind, G3, Game Factory, Ghenos Games, Gigamic, InterHit, Korea Boardgames Co., Ltd., Lord of Boards, MEBO Games, Reflexshop, VR Distribution |
Erscheinungsjahr | 2014 |
Spieleranzahl | 2 |
Spieldauer | ca. 10 Minuten |
Empfohlenes Alter | ab 8 Jahren |
Mechanismen | Real-Time, Score-and-Reset Game |
Vera
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